WIR ERSTICKEN OFT IN INFORMATIONEN, ABER HUNGERN NACH WISSEN

Beim dem linearen Ursache-Wirkung Denkmodel in der Medizin, auch wenn es schon längst als überholt gilt, übt ein Symptom noch eine unheimliche Faszination auf die Alltagsmedizin aus.

Es wird mit hellen Scheinwerfern angestrahlt, wird als Figur deutlich sichtbar, während sein Hintergrund, das wo es seine Nahrung erhält, weiterhin im Dunkeln bleibt.
Wir versinken in der Informationsflut, aber hungern nach Wissen.
In diesem Konzept ist alles klar und deutlich – nur es funktioniert oft in der Praxis nicht.

WAS IST DIE URSACHE?

In unserem gewohnten Alltagsdenken, in dem wir zwischen Ursachen und Wirkungen unterscheiden wollen, hat die Ursache zeitlich vor der Wirkung lokalisiert zu sein.
Schön und einfach wäre es - ist es aber nicht so! In der Medizin ist es nicht immer zwei mal zwei vier, sondern auch mal 5 oder 3,5.

Wissenschaftstheoretiker haben seit langem aufgehört in linearen Ursachen-Wirkung- Zusammenhängen zu denken.
Diesen Ansatz haben die exakten Wissenschaften und die Humanwissenschaften hinter sich gelassen, obwohl das einige Leute immer noch nicht bemerkt haben.
Gemeint ist der Übergang von einem linearen zu einem zirkulären Kausalitätskonzept (Verursachungsprinzip), demzufolge keine lineare Beziehung zwischen Ursache und Wirkung besteht, sondern die Wirkung auf die Ursache zurückwirkt und so von einer Wirkung zu einer Ursache wird, während die Ursache zur Wirkung wird und das Ganze zu einem interdependenten (sich gegenseitig beeinflussenden) zirkulären System.
Der Weg macht sich beim Gehen selbst, in beiden Richtungen.
Hier steht zwar eine komplizierte Theorie im Hintergrund, die sich aber erfreulicherweise in der Anwendung als praxisfreundlich erweist.